Leukämiepatienten müssen darauf achten, aktiv an der Behandlung durch den Arzt mitzuarbeiten. Gleichzeitig sollten wir uns intensiver mit den Ursachen von Leukämie in unserem Leben befassen. Häufige Ursachen sind Virusinfektionen oder genetische Faktoren sowie einige radioaktive Faktoren, die Leukämie auslösen können. 1. Viren Es ist seit langem bestätigt, dass RNA-Tumorviren oder Retroviren vom Typ C die Ursache für spontane Leukämie bei Säugetieren wie Mäusen, Katzen, Rindern, Schafen und Primaten sind. Dieses Virus kann anhand der RNA-Sequenz durch endogene Reverse Transkriptase eine DNA-Kopie synthetisieren, ein sogenanntes Provirus, das bei Einfügen in die chromosomale DNA des Wirts eine maligne Transformation auslösen kann. Tumorviren sind Träger viraler Onkogene (v-onc). Die meisten Wirbeltiere (einschließlich menschlicher Zellen) haben in ihrem Genom Gene, die zu v-onc homolog sind und Onkogene genannt werden. Nachdem v-onc in das Genom der Wirtszelle integriert wurde, kann es eine maligne Transformation benachbarter Gene verursachen. Eine Infektion mit Retroviren kann außerdem tumorbildende Gene aktivieren und sie in maligne Transformationsgene umwandeln, was wiederum zur malignen Transformation der Zielzellen führt. Auch wenn die in den Körper eindringenden Virusgene kein v-onc enthalten, können sie Leukämie verursachen, wenn sie die normale Funktion der Gene verändern. Die Erforschung der viralen Ätiologie der menschlichen Leukämie reicht mehrere Jahrzehnte zurück, bislang konnte jedoch nur bei der adulten T-Zell-Leukämie eine Virusverursachung bestätigt werden. 2. Genetische Faktoren Genetische Faktoren stehen mit der Entstehung einiger Leukämiearten im Zusammenhang. Bei 8,1 % der Leukämiepatienten war Leukämie in der Familie aufgetreten, während dies in der Kontrollgruppe nur bei 0,5 % der Patienten der Fall war. Bei Menschen, die nahe Verwandte heiraten, liegt die Inzidenz einer akuten lymphatischen Leukämie 30-mal höher als der erwartete Wert. Bestimmte genetische Erkrankungen mit Chromosomenanomalien und -brüchen gehen oft mit einer erhöhten Leukämierate einher, wie etwa das Down-Syndrom, das kongenitale vaskuläre Dilatationserythem (Bloom-Syndrom) und die Fanconi-Anämie. 50 % der Kinder mit akuter lymphatischer Leukämie haben einen speziellen Handflächenabdruck, die sogenannte Sydney-Linie. Es besteht ein gewisser Zusammenhang zwischen Leukämie und HLA-Antigentypen. So geht beispielsweise eine akute lymphatische Leukämie häufig mit HLA-A2 und A9 einher. All dies deutet darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen genetischen Faktoren und der Entstehung von Leukämie besteht. Bei den meisten Leukämiearten handelt es sich jedoch nicht um eine Erbkrankheit. 3. Strahlungsfaktoren: Ionisierende Strahlung kann Leukämie verursachen und ihre Wirkung hängt von der Strahlendosis und dem Bestrahlungsort ab. Eine einzelne größere Dosis (1–9 Gy) oder mehrere kleinere Dosen können Leukämogenese verursachen. Ganzkörperbestrahlung und Bestrahlung durch Strahlungsfelder, insbesondere Knochenmarkbestrahlung, können zu Myelotoxizität und Immuntoxizität führen. Chromosomenbrüche und -rekombinationen können noch mehrere Monate nach der Bestrahlung beobachtet werden. Strahlung kann reversible Brüche in der doppelsträngigen DNA verursachen, wodurch tumorverursachende Viren in Zellen sich vermehren und ausgeschieden werden können. Strahlung kann akute und chronische nichtlymphatische Leukämie und chronische myeloische Leukämie auslösen, jedoch keine chronische lymphatische Leukämie. Vor Ausbruch der Krankheit liegt häufig eine Phase der Knochenmarksuppression vor, und die Latenzzeit beträgt etwa 2 bis 16 Jahre. 4. Chemische Faktoren Die leukämogene Wirkung von Benzol ist relativ sicher. Zu den durch Benzol verursachten akuten Leukämien zählen vor allem die akute myeloische Leukämie und die Erythroleukämie. Es ist auch sicher, dass Alkylanzien und Zytostatika sekundäre Leukämie verursachen können. Die meisten sekundären Leukämien treten nach einer Langzeitbehandlung mit Alkylanzien bei bestehenden malignen Erkrankungen des Lymphsystems und bei bösartigen Tumoren auf, die anfällig für Immunschwäche sind. Sekundäre Leukämie tritt auch häufig nach einer Chemotherapie bei Brustkrebs, Eierstockkrebs und Lungenkrebs auf. |
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