Was verursacht Taubheit und Schmerzen in den Händen?

Wenn Sie eine Haltung über einen längeren Zeitraum beibehalten, können Ihre Hände und Füße taub werden und kribbeln. Dies wird durch eine behinderte Blutzirkulation verursacht. Das Unbehagen verschwindet nach der richtigen Übung und es schadet dem Körper nicht. Was ist also die Ursache für dieses Symptom, wenn es häufig auftritt?

Kompression von Nerven im Nacken oder Rücken

Stanley Ayendri, Assistenzprofessor für neuromuskuläre Medizin an der Ohio State University, erklärt, dass Schmerzen und Kribbeln, die vom Nacken in die Arme oder vom Rücken in die Füße ausstrahlen, auf eine Nervenkompression zurückzuführen sein können, die durch eine Wirbelsäulenverletzung, eine schlechte Körperhaltung oder zugrunde liegende Erkrankungen (wie etwa Arthritis) verursacht wird. Bei einem Arztbesuch sollten Patienten ihrem Arzt genau schildern, wann die Beschwerden begannen und wie sie sich entwickeln.

Vitaminmangel

Tritt das Kribbeln nicht nur in einer, sondern in beiden Händen auf, kann ein Vitamin-B12-Mangel die Ursache sein. Wenn die Symptome von Müdigkeit und Schläfrigkeit begleitet werden, liegt möglicherweise eine Anämie vor. Wenn Bluttests bestätigen, dass Sie dieses Problem haben, sollte die Einnahme eines Vitamin-B12-Präparats oder eine Injektion das Kribbeln in Ihren Händen und Füßen lindern.

Karpaltunnelsyndrom

Menschen, die viel tippen oder ständig Elektrowerkzeuge verwenden, sind anfällig für dieses Symptom. Wiederholte Bewegungen oder Vibrationen können mit der Zeit zu einer Einklemmung der Nerven in Ihren Handgelenken führen und ein Kribbeln in Ihren Händen verursachen. Elektromyographie und Ultraschall sind bei der Diagnose oft hilfreich. Nach der Diagnose können Änderungen der täglichen Aktivitäten erforderlich sein. Zu den weiteren Behandlungsmöglichkeiten des Karpaltunnelsyndroms zählen physikalische Therapie, entzündungshemmende Medikamente und sogar Operationen.

Spinalkanalstenose

Esther Young, Neurologin bei Beaumont Health in Michigan, erklärte, dass der enge Raum im Hals- oder Wirbelkanal das Rückenmark und die Nervenwurzeln zusammendrücken und so ein Kribbeln in den Gliedmaßen verursachen könne. Mittels bildgebender Verfahren (MRT oder CT) lässt sich die Stenose diagnostizieren. Die Behandlung kann, je nach Schwere der Schmerzen, mit physikalischer Therapie, epiduralen Injektionen oder einer Operation erfolgen.

Diabetes

Unabhängig davon, ob Sie an Diabetes oder Insulinresistenz (einer häufigen Frühform von Diabetes) leiden, ist ein hoher Blutzuckerspiegel ein Gift für die Nerven und verursacht Taubheitsgefühle und Kribbeln in Händen und Füßen (periphere Neuropathie), genau wie das Tragen von Handschuhen. Wenn Sie außerdem übermäßigen Durst, Hunger oder häufigen Harndrang verspüren, liegt bei Ihnen möglicherweise eine diabetische Nervenschädigung vor und Sie müssen sich einem Nüchternblutzuckertest oder einem Glykohämoglobintest unterziehen. Änderungen des Lebensstils und Medikamente können helfen, Diabetes unter Kontrolle zu halten.

Schilddrüsenunterfunktion

Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann Symptome wie Kribbeln, Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit, unerklärliche Gewichtszunahme, trockene Haut und Haarausfall verursachen. Ob tatsächlich eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt und ob ggf. eine Einnahme von Schilddrüsenhormonen notwendig ist, lässt sich durch eine Blutuntersuchung gut diagnostizieren.

Multiple Sklerose

Wenn bei Ihnen Schwächegefühle und Taubheitsgefühle oder Kribbeln, Doppeltsehen, Ungeschicklichkeit oder Probleme mit der Blasen- oder Darmkontrolle auftreten, kann Multiple Sklerose die Ursache sein. Mithilfe einer Magnetresonanztomographie (MRT) können charakteristische Plaques oder Narben im Gehirn oder Rückenmark einer Person sichtbar gemacht werden. Es gibt mehrere Medikamente, die die Symptome von MS behandeln und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen können.