Was ist Rizin? Wissen über Rizin

Jeder ist der Meinung, Rizinus sei bloß eine Pflanze und über die darin enthaltenen Giftstoffe weiß man nicht viel. Was die Menschen nicht wissen: Das Gift ist extrem stark. Bereits 500 Mikrogramm können einen Erwachsenen töten. Zu den Symptomen zählen Durchfall, blutiger Stuhl und Koma.

Rizin

Rizinus (Ricinus communus), auch bekannt als Hanfsamen, Ramie usw., ist eine Pflanze der Gattung Ricinus in der Familie der Euphorbiaceae. Der Rizinusanbau hat eine lange Geschichte und ist eine der zehn wichtigsten Ölpflanzen der Welt. Es ist hauptsächlich in Afrika, Asien usw. verbreitet. Es hat spezielle Verwendungszwecke und einen hohen wirtschaftlichen Wert. China verfügt über reiche Rizinusvorkommen. Die Anbaufläche beträgt rund 7 Millionen Mu, die jährliche Rizinusbohnenproduktion beträgt 340.000 Tonnen, und damit liegt das Land weltweit auf Platz zwei. Rizinussamen (Rizinusbohnen) Rizinusbohnen sind die reifen Früchte der Rizinuspflanze und enthalten etwa 45 % Öl. Das Öl kann als wichtiger chemischer Rohstoff zur Herstellung von Schmiermitteln, Farben, Tensiden usw. verwendet werden. Nach der Ölgewinnung bleibt zu 50 % ein Rizinuskuchen übrig, der nach der Entfettung noch etwa 35 % Eiweiß enthält. Da in dessen Rückständen jedoch 5 % (Gew.-%) hochgiftiges Rizin enthalten sind, ist ein Großteil des Eiweißes nicht verwertbar.

Rizin ist ein Gift, das bereits in extrem geringen Dosen zum Tod führen kann. Beim Einatmen oder Verschlucken beträgt die tödliche Dosis bereits 1 Milligramm, bei Injektion reichen 500 Mikrogramm der Substanz aus, um einen Erwachsenen umzubringen.

Klinische Manifestationen einer Vergiftung

Die Symptome treten mehrere Stunden nach der Vergiftung auf. In den Anfangsstadien kommt es zu Lethargie, Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und blutigem Stuhl, gefolgt von Dehydration, niedrigem Blutdruck, Schock und Schläfrigkeit. In schweren Fällen können Krämpfe, Koma und Kieferpressen auftreten und schließlich kommt es zum Tod durch Kreislaufversagen. Bei einer kleinen Anzahl von Patienten kann es zu Fieber, Gelbsucht, blutigem Stuhl, Proteinurie, Anurie oder Hämaturie kommen und sie sterben schließlich an Azidose oder Urämie. Das Toxin kann leicht feste Organe wie Leber und Nieren schädigen und Blutungen, Degeneration und Nekrose verursachen. Darüber hinaus kann es zur Verklumpung und Auflösung der roten Blutkörperchen sowie zur Hemmung und Lähmung des Herz-Kreislauf- und Atmungszentrums führen und ist eine der Haupttodesursachen.

Behandlungsmaßnahmen

Führen Sie sofort eine Magenspülung mit Kaliumpermanganat oder Kohlesuspension durch und ergreifen Sie anschließend Notfallmaßnahmen wie orale Abführmittel in Salzlösung und ein Klistier, um nicht absorbierte Giftstoffe auszuscheiden.

Nehmen Sie Milch, Eiweiß und Gummi arabicum oral ein, um die Magenschleimhaut zu schützen. Treten Symptome wie Koma und Schläfrigkeit auf, können u. a. Coramin, Natriumcamphersulfonat subkutan gespritzt und bei Bedarf auch Digitalispräparate eingesetzt werden. Bei Wasserverlust durch massives Erbrechen oder starken Durchfall sollten rechtzeitig große Mengen einer 5%igen Glukose-Kochsalzlösung oder niedermolekularen Dextrans intravenös verabreicht werden, um einen durch Dehydratation bedingten Schock zu verhindern und die Verdünnung und Ausscheidung der Giftstoffe zu erleichtern. Achten Sie auf die Korrektur der Azidose und verabreichen Sie bei Krämpfen Beruhigungsmittel wie Phenobarbital. Wenn die Bedingungen es erlauben, sollten Behandlungsmaßnahmen wie die Injektion von Anti-Rizin-Serum und eine Bluttransfusion so früh wie möglich durchgeführt werden.